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Afghanische Medien
Im Folgenden finden Sie Links zu afghanischen Nachrichtendiensten, die - zumindest am 18. AUGUST 2021 - noch auf Englisch berichten.
TOLONews
Khaama Press
Ariana News
Afghanistan Zhaghdablai
Thomas Ruttig über Afghanistan
Die folgenden Links und Berichte beziehen sich auf die Situation vor dem 15. August 2015
Frieden noch in weiter Frene
von Thomas RUTTIG
NEUE STUDIE
von Fiederike Stahlmann
ERFAHRUNGEN UND PERSPEKTIVEN ABGESCHOBENER AFGHANEN (Mai 2021)
ZUSAMMENFASSUNG
ERSTE STUDIE von Friederike Stahlmann
zum Verbleib und den Erfahrungen abgeschobener Afghanen (September 2019)
SIGAR (Special Inspector General for Afghanistan Reconstruction)
US-Behörde, die den Wiederaufbau Afghanistans beobachten soll.
ACLED (Armed Conflict Location & Event Data Project) sammelt Daten zu Konflikten und bewaffneten Auseinandersetzungen weltweit.
Zu den Entwicklunge in Afghanistan 2018
UNOCHA Uited Nations Office for the Coordination of Humanitarian Affairs
Humanitarian Response AFGHANISTAN
Humanitarien Reports
Afghanistan Analysts Network
Unabhängisges ForscherInnennetzwerk mit aktuellen Analysen. Sehr viel Material zu Fluchtbewegungen aus Afghanistan.
Afghanistan Research and Evaluation Unit (AREU)
Unabhängiger Think Tank 2002 mit Hilfe internationaler Gelder gegründet. Ziel ist eine faktenbasierte Beratung für Politik und Verwaltung.
UNAMA
United Nations Assistance Mission in Afghanistan
International Crisis Group
on Afghanistan
Berichte und Analysen direkt aus Afghanistan
Rückkehr von Hazara (2018)
On the Return of Hazaras to Afghanistan
Stellungnahme von William Maley von der Austrian National University Acton
Barfield, Thomas (2012): Afghanistan. A Cultural and Political History. Princeton University Press.
Die Informationsangebote der asylkoordination österreich werden im Rahmen des Projekts "Information hilft - Asyl braucht Öffentlichkeit" durch die MA 17 unterstützt
Resettlement Programme Afghanistan (Stand Mai 2022)
Afghan*innen mit Familienangehörigen in Afghanistan - Informationen, Anlaufstellen
Abschiebungen dank "Joint Way Forward"
Anfang Oktober 2016 wurde zwischen der EU und der afghanischen Regierung ein Rückübernahmeabkommen geschlossen unter dem euphemistischen Titel: „Joint Way Forward on migration issues between Afghanistan and the EU“ (siehe pdf weiter unten). Dieses Abkommen erleichtert Abschiebungen nach Afghanistan und könnte in Zusammenhang mit vermehrten negativen Bescheiden in Zusammenhang stehen.
Während Österreich Sammelabschiebungen nach Afghanistan durchführt, hat sich die Sicherheitslage in dem seit fast 40 Jahren von Bürgerkriegen zerrissenen Land weiterhin dramatisch verschlechtert.
Während österreichische Behörden regelmäßig Abschiebungen nach Afghanistan durchführen, spitzt sich die Lage in dem zentralasiatischen Land drastisch zu: Die Reduktion der in Afghanistan stationierten US-Truppen um etwa die Hälfte auf 8.600 Soldat*innen bis Juni 2020 hat Milizen wie die Taliban und Daesh/IS in eine unheilvolle Machtposition versetzt. Seit Herbst 2020, etwa zeitgleich mit dem Beginn der Friedensgespräche zwischen afghanischer Regierung und den Taliban im katarischen Doha, nahm eine Terroroffensive von dramatischem Ausmaß ihren Anfang. Vor allem betroffen ist das als sicher geltende Kabul – ein Ende ist nicht in Sicht.
Gezielte Tötung von Zivilist*innen, darunter viele Kinder
Laut der UNO-Mission in Afghanistan (UNAMA) verloren zwischen 1. Januar und 30. September 2020 2.117 Zivilist*innen ihre Leben bei Anschlägen und bewaffneten Auseinandersetzungen. Unter den Todesopfern waren 553 Kinder.
Nach der höchsten jemals gemessenen Dichte an zivilen Opfern zwischen Juli und September 2019 in Afghanistan, kann angesichts eines nur leichten Rückgangs der Opferzahlen im Vergleichszeitraum 2020 daher von Entspannung keine Rede sein.
Insbesondere da – wie eine Expertin des Afghanistan Analysts Network (AAN) konstatiert – die Reduktion der Opferzahlen bei näherem Hinsehen aus weniger verletzten Opfern nach Taliban-Angriffen resultiert. Die Zahl der Todesopfer durch Taliban-Angriffe ist dagegen im Jahr 2020 gemessen am Vorjahreszeitraum gestiegen.
Für die meisten zivilen Opfer zeichnen nach wie vor die Taliban verantwortlich (45 Prozent), sieben Prozent aller Angriffe reklamiert der Islamische Staat in der Provinz Korashan (ISKP), der in Afghanistan operierende Ableger des IS, für sich.
Afghanistan gehört nicht nur zu den Ländern mit den weltweit höchsten Kindersterblichkeitsraten durch kriegerische Handlungen, Kinder werden auch als Soldaten rekrutiert. Die Rekrutierung von Kindern durch bewaffnete Milizen in Afghanistan zeigt im Jahr 2020 einen drastischen Anstieg: In den ersten neun Monaten des Jahres wurden 155 Kinder bewaffnet in den Krieg geschickt. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres waren es 49.
Afghanische Geflüchtete in Österreich
Im Jahr 2020 haben 3.137 Menschen aus Afghanistan in Österreich um Asyl angesucht. Afghanistan liegt damit an zweiter Stelle der Herkunftsländer nach Syrien (5.121). Im Jahr 2019 war Afghanistan sogar noch vor Syrien gelegen.
Nicht einmal die Hälfte der Asylanträge von Afghan*innen wurde im selben Jahr von österreichischen Asylbehörden positiv entschieden: Die Abschiebung von afghanischen Schutzsuchenden ist in Österreich gängige Praxis. In ihrem „Heimatland“, in dem viele nur wenige Jahre – manche auch nie – gelebt haben, droht den Abgeschobenen Verfolgung – und häufig der gewaltsame Tod.
Laut des in Genf lehrenden italienischen Afghanistan-Spezialisten Alessandro Monsutti sind es vor allem vier Gruppen, die in den vergangenen Jahren nach Europa geflüchtet sind.
Zuletzt war Monsutti im Novemeber 2020 wieder in Wien
1. Unbegleitete Minderjährige und junge Erwachsene (viele Hazara, die Flüchtlinge im Iran oder Pakistan waren)
2. Erwachsene (Männer zwischen 20 und 35) aus dem Süden Afghanistans, wo der Konflikt zwischen Regierung und den Taliban besonders heftig tobt.
3. AfghanInnen, die für internationale Organisationen, NGOs oder Truppen gearbeitet haben.
4. Junge AfghanInnen, die durch ausländische Organisationen ausgebildet wurden und sich im heutigen konservativen Afghanistan fremd fühlen.
Dennoch sind die negativen Bescheide für schutzsuchende AfghanInnen in den letzten Monaten trotz der verschlechterten Sicherheitslage in Afghanistan angestiegen. Beinahe 20% der AfghanInnen droht nach einem negativen Bescheid auch in zweiter Instanz die Abschiebung in ihr „Heimatland“, in dem viele von ihnen nur wenige Jahre, manche auch nie gelebt haben.
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