PRESSEAUSSENDUNGEN
asylkoordination kritisiert substanzlose Diskussion über Zuzug Geflüchteter nach Wien
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Herbert Langthaler 0699 10 389 505
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Als „völlig losgelöst von den tatsächlichen Ergebnissen der noch nicht einmal abgeschlossenen Studie“ bezeichnet Integrationsexperte Herbert Langthaler von der asylkoordination österreich die Diskussion um den Zusammenhang von Sozialhilfe und der Wahl des Wohnorts durch Asyl- und subsidiär Schutzberechtigte.
Langthaler zeigt sich zudem von der Aussage der Integrationsministerin Susanne Raab, Wien solle die Gesetze ändern, erstaunt. „Die Studie zeigt, was NGOs schon lange kritisieren, dass die Voraussetzungen für Integration von Geflüchteten, abgesehen vom Engagement von Ehrenamtlichen, in manchen Bundesländern nicht gegeben sind.“ Wien habe hier trotz großer Schwierigkeiten an einer vernünftigen Politik festgehalten. Die asylkoordination hofft, dass Wien den konzertierten Angriffen der ÖVP standhält.
Rassismus vertreibt
„Wir erleben seit längerer Zeit, wie einige Bundesländer, allen voran Niederösterreich, subsidiär Schutzberechtigte systematisch schlechterstellen“. Den Menschen werde dadurch die Lebensgrundlage entzogen. „Mit maximal 365 Euro, die subsidiär Schutzberechtigte bekommen, ist ein menschenwürdiges Leben nicht möglich“, kritisiert Langthaler. Eine Folge dieses Drucks ist der erzwungene Abbruch von Ausbildungen, wodurch die Menschen in Arbeitsverhältnisse gedrängt werden, die keine nachhaltige Integration erlauben.
Es zeigen sich massive Unterschiede in den Wegzugsraten von anerkannten Flüchtlingen je nach Bundesland. In Bundesländern, wo in Integration investiert wird, etwa in Tirol und Vorarlberg, bleiben die allermeisten; wird hingegen wenig bis gar nichts zur Förderung von Integration getan, wie in Niederösterreich, gehen die Leute weg.
Ein weiteres Hindernis für eine gelingende Integration sind weit verbreitete Vorbehalte gegen Flüchtlinge, denen aber von der Politik wenig entgegengewirkt wird. „Wir wissen, dass gerade dort, wo wenige Flüchtlinge und Migrant*innen leben, rassistische Vorurteile am weitesten verbreitet sind.“ Es sei kein Wunder, dass Menschen dorthin ziehen, wo sie in einer offenen Gesellschaft eher ihren Platz finden können, als dorthin, wo sie isoliert bleiben.
Zu wenig Angebote
Wie SOS-Mitmensch in einer jüngst veröffentlichten Untersuchung gezeigt hat, liegt die Versorgung mit Deutschkursen für Asylwerber‘*innen vor allem in Niederösterreich und der Steiermark völlig im Argen. „Wenn in diesen Ländern während des Asylverfahrens keinerlei Schritte zur Integration geleistet werden, ist es kein Wunder, wenn die Menschen diese Länder verlassen, sobald es geht.“
Es geht nicht vorrangig um finanzielle Mittel, das hält auch die Studie in ihrer Vorabform fest, es geht um Chancen, am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben, also Mensch unter Österreicher*innen zu sein.
Wer Integration auf Nicht-Kopftuchtragen u.ä. fokussiert, läuft Gefahr, dieses fundamentale Bedürfnis der meisten Menschen – ob Flüchtlinge oder hier schon länger Ansässige, zu ignorieren.
Langthaler zeigt sich zudem von der Aussage der Integrationsministerin Susanne Raab, Wien solle die Gesetze ändern, erstaunt. „Die Studie zeigt, was NGOs schon lange kritisieren, dass die Voraussetzungen für Integration von Geflüchteten, abgesehen vom Engagement von Ehrenamtlichen, in manchen Bundesländern nicht gegeben sind.“ Wien habe hier trotz großer Schwierigkeiten an einer vernünftigen Politik festgehalten. Die asylkoordination hofft, dass Wien den konzertierten Angriffen der ÖVP standhält.
Rassismus vertreibt
„Wir erleben seit längerer Zeit, wie einige Bundesländer, allen voran Niederösterreich, subsidiär Schutzberechtigte systematisch schlechterstellen“. Den Menschen werde dadurch die Lebensgrundlage entzogen. „Mit maximal 365 Euro, die subsidiär Schutzberechtigte bekommen, ist ein menschenwürdiges Leben nicht möglich“, kritisiert Langthaler. Eine Folge dieses Drucks ist der erzwungene Abbruch von Ausbildungen, wodurch die Menschen in Arbeitsverhältnisse gedrängt werden, die keine nachhaltige Integration erlauben.
Es zeigen sich massive Unterschiede in den Wegzugsraten von anerkannten Flüchtlingen je nach Bundesland. In Bundesländern, wo in Integration investiert wird, etwa in Tirol und Vorarlberg, bleiben die allermeisten; wird hingegen wenig bis gar nichts zur Förderung von Integration getan, wie in Niederösterreich, gehen die Leute weg.
Ein weiteres Hindernis für eine gelingende Integration sind weit verbreitete Vorbehalte gegen Flüchtlinge, denen aber von der Politik wenig entgegengewirkt wird. „Wir wissen, dass gerade dort, wo wenige Flüchtlinge und Migrant*innen leben, rassistische Vorurteile am weitesten verbreitet sind.“ Es sei kein Wunder, dass Menschen dorthin ziehen, wo sie in einer offenen Gesellschaft eher ihren Platz finden können, als dorthin, wo sie isoliert bleiben.
Zu wenig Angebote
Wie SOS-Mitmensch in einer jüngst veröffentlichten Untersuchung gezeigt hat, liegt die Versorgung mit Deutschkursen für Asylwerber‘*innen vor allem in Niederösterreich und der Steiermark völlig im Argen. „Wenn in diesen Ländern während des Asylverfahrens keinerlei Schritte zur Integration geleistet werden, ist es kein Wunder, wenn die Menschen diese Länder verlassen, sobald es geht.“
Es geht nicht vorrangig um finanzielle Mittel, das hält auch die Studie in ihrer Vorabform fest, es geht um Chancen, am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben, also Mensch unter Österreicher*innen zu sein.
Wer Integration auf Nicht-Kopftuchtragen u.ä. fokussiert, läuft Gefahr, dieses fundamentale Bedürfnis der meisten Menschen – ob Flüchtlinge oder hier schon länger Ansässige, zu ignorieren.