Daher benötigen sie die gleiche Versorgung wie jene Kinder, die in Österreich außerhalb ihrer Familie aufwachsen müssen“, stellt Katharina Glawischnig, UMF-Expertin der asylkoordination österreich, fest.
Immer noch befinden sich über 700 UMF in der Bundesbetreuung. Mangels geeigneter Betreuungsplätze gibt es zu wenig Möglichkeiten, die Jugendlichen in den Ländern unterzubringen. Dieser Missstand hat sich seit dem Sommer letzten Jahres kontinuierlich aufgebaut, die Verantwortlichen haben weggeschaut.
„Es kann keine Lösung sein, dass der Bund Jugendliche einfach in die Länder abschiebt“, kritisiert Glawischnig die Tatsache, dass in letzter Zeit vermehrt UMF in Quartieren für erwachsene Flüchtlinge untergebracht werden. Das Innenministerium hat zwar die Länder aufgefordert, altersgerechte Quartiere für UMF zur Verfügung zu stellen, die dafür notwendigen Mittel sind allerdings kaum aufzubringen.
Damit die Länder ihrer Verantwortung nachkommen können, bedarf es realistischer Tagsätze für die Betreuung dieser Kinder. „Bei den Tagsätzen herrscht eine nicht zu tolerierende Diskriminierung der Flüchtlingskinder“, kritisiert UMF-Expertin Glawischnig. In der Kinder- und Jugendhilfe beginnen die Tagsätze bei 120 € pro Kind und Tag und sind je nach Betreuungsbedarf nach oben hin offen. In die Betreuung von Kindern, die alleine flüchten mussten, investiert Österreich hingegen nur 39 € bis maximal 77 €. „Bei einem solchen Tagsatz kann man Jugendliche höchstens verwahren, eine adäquate pädagogische Arbeit ist jedoch nicht möglich,“ betont Katharina Glawischnig von der asylkoordination österreich.
Die Länder können nur eine Veränderung bewirken, wenn die Tagsätze erhöht und an jene der Kinder- und Jugendhilfe angepasst werden. Erfreut zeigt sich die asylkoordination über die Aussagen des Vorarlberger Landesrats Erich Schwärzler (ÖVP) und der Tiroler Landesrätin Christine Baur (Grüne), die Anhebung der Tagsätze an die bevorstehende außerordentliche Landeshauptleutekonferenz Ende Februar heranzutragen.
Rückfragen richten Sie bitte an
Katharina Glawischnig, 01 532 12 91 11, glawischnig@asyl.at
Herbert Langthaler,
01 532 12 91 12, langthaler@asyl.at
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