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Strasser untragbar. [Presseaussendung 01.10.2002]
asylkoordination Österreich kritisiert jüngste Aussagen des Innenministers.
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Als "ungeheuere Entgleisung", bezeichnete der Rassismusexperte der asylkoordination Österreich, Herbert Langthaler die Äußerungen von Innenminister Strasser gegenüber der Tageszeitung "Die Presse". Strasser spricht in der heutigen Ausgabe von der Gefahr, dass Österreich "europäische Anlaufstelle für alle Wirtschaftsflüchtlinge" werden könnte. Strasser weiter: "Wenn wir nichts tun, gehen wir einer Vision entgegen aus sieben Millionen Österreichern, 15 Millionen Indern, 20 Millionen Chinesen."
"Solche Aussagen sind, abgesehen davon, dass sie nichts mit der Realität von Migrationsbewegungen zu tun haben, geeignet, rassistische Einstellungen bei der Bevölkerung zu schüren", kritisiert Langthaler.
Der Innenminister versuche mit seinen Sprüchen vom völligen Versagen der österreichischen Asylpolitik abzulenken. Die derzeitige Situation in der Bundesbetreuung ist nicht von heute auf morgen entstanden. Die asylkoordination Österreich und alle anderen in dem Bereich tätigen NGOs haben seit Jahren auf die unhaltbaren Zustände hingewiesen und verlangt, dass die in anderen EU-Staaten übliche Existenzsicherung für AsylwerberInnen auch in Österreich garantiert wird.
Die am 17. Juni 2002 beschlossene EU-Richtlinie zur Aufnahme von AsylwerberInnen verpflichtet zudem die Mitgliedsstaaten, allen AsylwerberInnen Unterkunft, Verpflegung und Zugang zu Gesundheitsversorgung zu garantieren.
"Strassers Reaktion, nun einfach Hunderte Flüchtlinge auf die Straße zu stellen, zeugt von unmenschlichem Zynismus. Die Erklärungen, die in den letzten Tage aus dem Innenministerium kommen, sind voll von Unwahrheiten und Verdrehungen der tatsächlichen Verhältnisse," kritisiert die asylkoordination.
Besonders empörend sei der Versuch Strassers, die Aussagen des Hohen Flüchtlingskommissars der Vereinten Nationen, Rud Lubbers dahingehend zu verdrehen, dass dieser die neuen Richtlinien des Österreichischen Innenministeriums, mit denen AsylwerberInnen aus der Bundesbetreuung ausgeschlossen werden sollen, unterstütze.
"Der Innenminister schadet mit seinen Aussagen auch dem internationalen Ansehen Österreichs. Strasser hat damit gezeigt, dass er als Innenminister untragbar ist."

Wien, 01. Oktober 2002


Rückfragen: asylkoordination Österreich 53 212 91/12 oder /15