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Resettlement zum Schutz von Flüchtlingen - Vorschlag Mikl-Leitners zur EU-weiten Verteilung von Flüchtlingen unrealistisch. [Presseaussendung, 08.07.2014]
"Um das Leben von Flüchtlingen zu retten, braucht es viele gute Vorschläge", kommentiert Anny Knapp, Obfrau der asylkoordination österreich den Vorschlag von Innenministerin Mikl-Leitner für ein europäisches Resettlement-Programm...
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Neben der Aufnahme von Flüchtlingen, deren Schutzbedarf bereits vom UN Hochkommissar für Flüchtlinge (UNHCR) festgestellt wurde, würden auch Erleichterungen bei der Visumserteilung an Flüchtlinge dazu beitragen, dass Flüchtlinge legal einreisen können. Bisher gibt es kein europäisches Resettlement Programm, allerdings etliche EU Mitgliedstaaten, die sich bereit erklärt haben, eine bestimmte Anzahl von Flüchtlingen aufzunehmen. Österreich hat an diesem freiwilligen Aufnahmeprogramm bisher nicht teilgenommen. "Die syrische Flüchtlingskatastrophe hat in Österreich ein Umdenken eingeleitet; bisher wurde vom Innenministerium wegen der hohen Anzahl an AsylwerberInnen Resettlement als nicht relevant angesehen. Nun hat Österreich die Aufnahme von 1500 syrischen Flüchtlingen zugesagt, wobei der Großteil die Kriterien des UNHCR erfüllen.

Ob allerdings das Konzept der Innenministerin, die Flüchtlinge entsprechend der jeweiligen Einwohnerzahl auf die EU-Staaten zu verteilen funktioniert, ist fraglich. "Dieses Verteilungsmodell hat schon innerösterreichisch nicht funktioniert", gibt Anny Knapp zu bedenken. Seit 10 Jahren gibt es in Österreich diese Asylwerberquoten in den Bundesländern und manche Länder haben noch nie die erforderlichen Plätze für Flüchtlinge bereitgestellt. Bei der Aufnahme von Flüchtlingen spielen auch verschiedene Faktoren eine Rolle, nicht nur die Größe einer Gemeinde oder eines Landes. Die Aufnahmegebiete sollten auch die entsprechenden Kapazitäten haben, den Integrationsprozess von Flüchtlingen zu fördern. Dabei sind auch persönlichen Umstände wichtig, etwa ob der Flüchtling Familienangehörige in einer Region hat, dort bereits eine Flüchtlingscommunity besteht, der Flüchtling bestimmte Sprachkenntnisse oder Qualifikationen oder andere Anknüpfungspunkte zu einer Region hat.



Rückfragen:

asylkoordination österreich
Anny Knapp, knapp@asyl.at, 01 5321291-15