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Asylkoordination kritisiert Minister Platters Integrationsverständnis [31.01.2008] |
Innenminister Platter rühmt sich zwar, nun in ganz Österreich einen Diskussionsprozeß zu Integration eingeleitet zu haben, Verständnis für Mechanismen und Strukturen dürften ihm jedoch noch unbekannt sein. |
Übersicht
Asylverfahren |
Die asylkoordination ist sehr verwundert über die Aussage des Ministers, wonach „Integration dort beginnt, wo der langfristige Aufenthalt geklärt ist.“
„Minister Platter verwechselt wohl politisches Wunschdenken mit der Realität,“ so Anny Knapp von der asylkoordination österreich. Integration beginnt ab der Einreise, mit der Orientierung in der für Zuwanderer und Flüchtlinge neuen Umgebung, mit dem oft noch
ungesteuerten Spracherwerb. Gerade die vielen Bespiele von AsylwerberInnen, die jahrelang in Österreich leben, Kontakte in
Nachbarschaft und Gemeinde geknüpft haben, deren Kinder im Klassenverband oder Sportvereinen voll integriert sind, sind der
tägliche Beweis, dass Integration stattfindet, ohne den behördlichen Sanktus eines langfristig gesicherten Aufenthalts.
Minister Platter
vergißt, wenn er von beginnender Integration ab gesichertem Aufenthaltsrecht spricht, die zahlreichen Petitionen und Anträge auf
humanitäres Aufenthaltsrecht, die an ihn herangetragen wurden, weil die betroffenen Familien gut integriert sind. Hier wäre es höchst an der
Zeit, die Integration der langjährig in Österreich lebenden Menschen zu verbessern, indem ihr Aufenthaltsstatus gesichert wird. Faktum ist, dass
es in Österreich mehrere Jahre dauert, bis Flüchtlingen der Status anerkannt wird. „Wenn die Förderung der Integration ein ernsthaftes
Anliegen ist, dürfen Flüchtlinge aber nicht jahrelang ausgeschlossen bleiben und auf ein Wartegleis geschoben werden“, fordert Anny Knapp.
Im Integrationsbericht werden sie als Zielgruppe aber völlig ausgeklammert.
Anny Knapp, asylkoordination österreich
Tel. 01/5321291-15
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