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EUROPEAN UMBRELLA MARCH
- FLÜCHTLINGE HABEN EIN RECHT AUF EIN LEBEN IN WÜRDE

Presseaussendung der asylkoordination österrreich

Wien, 21. Juni 2013 - Zum dritten Mal rief die asylkoordination österreich zur Teilnahme am European Umbrella March (EUM) am 20. Juni, dem Internationalen Tag des Flüchtlings, auf. Mit aufgespannten Schirmen, die den Schutz für Flüchtlinge symbolisieren, zogen die rund 300 Teilnehmer bei rekordverdächtigen Temperaturen in einem Sternmarsch, ausgehend von den Startpunkten Wien Mitte, Europaplatz, Praterstern und dem Serviten Kloster zum Heldenplatz, an dem die Abschlusskundgebung stattfand. Der diesjährige Umbrella March war geprägt von der Teilnahme von Flüchtlingen und SchülerInnen etlicher Wiener Schulen. Angeregt durch das Vorbild der Flüchtlinge aus der Votivkirche wagten sich heuer erstmals viele Asylsuchende selbst für ihre Anliegen auf die Straße zu gehen.

Bei der Abschlusskundgebung am Heldenplatz appellierten drei Sprecher der protestierenden Flüchtlinge, die am 30. Juni das Servitenkloster verlassen müssen, an die österreichische Zivilgesellschaft eine gemeinsame Lösung für die seit Monaten aktiven "Refugees" zu ermöglichen. Asylkoordination Obfrau Anny Knapp kritisierte vor allem die restriktive EU-Asylpolitik und forderte von Österreich Möglichkeiten für eine legale Aufnahme von Flüchtlingen zu eröffnen: "Nur Geld in die Region zu schicken, reicht nicht aus. Wir müssen die Menschen auch hier aufnehmen." Aktuell seien bereits 1,6 Millionen Menschen aus dem Bürgerkriegsgebiet in Syrien in die Nachbarländer geflohen. "Österreich und die meisten anderen EU-Staaten lassen die Nachbarländer Syriens schmählich im Stich", so Knapp.

Afghanische Jugendliche ließen im warmen Föhnwind Drachen steigen, die zuvor in einem Workshop gebastelt worden waren. Dieses Symbol der Freiheit unterstrich die Forderung, dass Niemand in ein Krisengebiet wie Afghanistan oder Pakistan abgeschoben werden soll. Mojtaba Tavakoli vom Verein Neuer Start: "In Afghanistan spitzt sich die politische und militärische Lage zu, je näher der Zeitpunkt des Abzugs der NATO-Truppen rückt. In den letzten Wochen hat es sogar im angeblich sicheren Kabul mehrere Anschläge gegeben. Dorthin darf man niemanden zurückschieben."

Die Schriftstellerin Marlene Streeruwitz wies in ihrem Text auf den potentiell auf Vernichtung hinauslaufenden Rassismus hin, der sich nicht nur in der Asylpolitik sondern auch in Alltagsrassismen fortwährend manifestiert. Die Präsidentin von Reporter ohne Grenzen Österreich Rubina Möhring forderte eine "einheitlich menschliche Asylpolitik" und mahnte auch mehr Geschichtsbewusstsein ein: "Europa soll seine Türen öffnen, so wie vielen Europäern auch während und nach dem Zweiten Weltkrieg Schutz gewährt wurde!"

Ernst Löschner, Initiator der Initiative "gegen Unmenschlichkeit" berichtete, wie er auf die Probleme von Asylsuchenden aufmerksam geworden sei. Durch die Konfrontation mit mehreren "Asylfällen" ist er zu Einsicht gekommen, "dass man sich für die österreichische Asylpolitik schämen müsse". Da er aber nicht zuschauen will, ist er aktiv geworden. Die Petition "gegen Unmenschlichkeit" ist seit einer Woche unter http://gegen-unmenschlichkeit.at zu unterschreiben.

Weitere Märsche fanden in Österreich auch in Linz, Salzburg, Wörgl, St. Pölten, Innsbruck, Villach und Bregenz statt.

Forcierung der offensiven Abschiebepolitik

In Österreich und anderen europäischen Staaten forciert man die Bemühungen, afghanische Flüchtlinge, deren Asylantrag abgelehnt wurde, in ihr Heimatland, dessen politische Stabilität nach dem geplanten Abzug der NATO 2014 sehr fraglich ist, abzuschieben. Bislang ist es nicht möglich Afghanen rückzuführen, weil die afghanische Botschaft in Wien keine Heimreisezertifikate ausstellt. Die Versuche einzelner Bezirkshauptmannschaften, nach direkten Kontakten mit dem Innenministerium in Kabul Flüchtlinge abzuschieben, sind bislang gescheitert. Beamte und Flüchtlinge mussten unverrichteter Dinge wieder nach Österreich zurückfliegen.

Nach dem Willen des Innen- und Außenministeriums soll sich das möglichst rasch ändern. Außenminister Spindelegger hat im Februar Kabul besucht und dem afghanischen Präsidenten entsprechende Offerte vorgelegt, die zumindest so interessant waren, dass im März der afghanische Innenminister in Wien war und weiterverhandelt hat. Im April gab es dann in Wien Gespräche mit dem afghanischen Minister für Flüchtlinge und Rückführungen, Jamaher Anwary zum Thema: "Zusammenarbeit bei Rückführungen." Hier werde laut Presseaussendung des BMI eine Verbesserung bei der Ausstellung von Heimreisezertifikaten angestrebt.

Die afghanische Community in Österreich versetzen diese Entwicklungen in Angst und Schrecken. Neben der Angst um Angehörige daheim kommt nun auch die Angst, selbst wieder in ein seit über 30 Jahren von Besatzung, Krieg und Bürgerkrieg zerrissenes Land zurück zu müssen.


Anny Knapp, Herbert Langthaler, asylkoordination österreich




UNTERSTÜTZERINNEN
des Aufrufs zum diesjährigen European Umbrella March

asylkoordination österreich, Gerhild Fuchs, Prof. Max Preglau, Dr. Norbert Griesmayer, Susanne Scholl, Renate Welsh-Rabady, Christoph Riedl, IG Bildende Kunst, Fatma Özdemir, Andrea Kotormon, Andrea Eraslan-Weninger, Christoph Pinter, Verena Fabris, Irmela Steinert, Flora Krauhs, Georg Gombos, Julia Valenta, AUGE/UG, Ilker Attac, Hathrin Kessler, Marie Möller, Jasmin Jerges, Wolfgag Gulis, Albert Kraler, Fridrun Huemer, Renate Sassmann, Bundesjugendvertretung, Elisabeth Menasse-Wiesbauer, Österreichische Kinderfreunde/Rote Falken, Weltdorf St. Gabriel der Steyler Missionare, Gerd Valchars, Alexander Pollak, Hedwig Presch, Thomas Prader, Eva Blimlinger, Eva Maurer, Martina Lebbihiat-Müller, Vladimir Vertlib, Doris Englisch-Stölner, Philipp Leeb, Vera Albert, Paul Lahninger, Brigitte Ratzer, Ruth Kronsteiner, David Schalko, Serge Falck, Julya Rabinowich, Marlene Hausegger, Josef Pöcksteiner, Zita Logar, Clara Luzia, Erhard Busek, Nadja Lorenz, Markus Huber, Maria Lehmden, Eva Novotny, Marlene Streeruwitz, Don Bosco Flüchtlingswerk, Verein "Projekt Integrationshaus", Österreichische Hochschülerschaft, Michael Landau, Nina Kusturica, André Heller,  Ruth Wodak, Rubina Möhring, Ingrid und Christian Reder, Vindex - Schutz und Asyl, Erich Fenninger, Josef Weidenholzer, Verein menschen.leben, Österreichische Liga für Menschenrechte, …




Kein Mensch geht in die Emigration, wenn er nicht dazu gezwungen ist.
Niemand wählt das Leben eines Flüchtlings leichtfertig und aus Übermut.
Flucht ist kein Verbrechen, sondern eine letzte Möglichkeit zu überleben.
Und weil die Würde des Menschen unteilbar ist, ist auch die Würde der Flüchtlinge unteilbar.
Und muss geschützt werden.
(Susanne Scholl)




WARUM ICH
ZUR TEILNAHME AM EUROPEAN UMBRELLA MARCH 2013
AUFRUFE



Kein Mensch geht in die Emigration, wenn er nicht dazu gezwungen ist. Niemand wählt das Leben eines Flüchtlings leichtfertig und aus Übermut. Flucht ist kein Verbrechen, sondern eine letzte Möglichkeit zu überleben. Und weil die Würde des Menschen unteilbar ist, ist auch die Würde der Flüchtlinge unteilbar. Und muss geschützt werden. (Susanne Scholl)


Flüchtlinge haben ein Recht auf Leben in Würde - wenn wir dieses Recht nicht unterstützen, verspielen wir unser eigenes Recht auf Leben in Würde. (Renate Welsh-Rabady)


Da die IG BILDENDE KUNST für die sozialen und politischen Rechte aller eintritt, ist es einfach selbstverständlich für uns, den European Umbrella March zu unterstützen. (IG Bildende Kunst)


Ich unterstütze den EUM, weil Österreich immer schon ein Einwanderungsland war und der Umgang mit Flüchtlingen ein zentraler Prüfstein für eine liberale Demokratie ist. (Georg Gombos)


Flüchtlingen das Recht auf ein Leben in Würde zu verweigern ist ein Akt der Unmenschlichkeit. Unmenschlichkeit löst keine Probleme, sondern zerstört auf Dauer jegliches Gemeinwesen. (Alexander Pollak)


Es ist mir ein besonderes persönliches Anliegen, Flüchtlinge aus Afghanistan, Pakisten und Syrien zu unterstützen, da ich durch viele Reisen und persönliche Begegnungen mit den Menschen dieser Länder mit diesen eine tiefe Verbundenheit verspüre. Ich habe deren Freundlichkeit, Offenheit und Gastfreundschaft erleben dürfen und weiß, dass neben vielen anderen Ursachen auch der Westen durch seine vielfältigen Interventionen, also wir alle, für das unvorstellbare Leid und die Verfolgung von Menschen dieser Länder Verantwortung trägt. (Thomas Prader)


Jeder Tag ist ein Weltflüchtlingstag, weil jeden Tag Menschen flüchten müssen, weil jeden Tag Flüchtlinge unwürdig behandelt werden, weil jeden Tag die Rechte von Flüchtlingen auf dem Spiel stehen, weil jeden Tag Flüchtlinge unterstützt werden müssen, weil wir jeden Tag einen EUROPEAN UMBRELLA brauchen. (Eva Blimlinger)


Die BJV unterstützt den European Umbrella March, da das Thema Flüchtlinge und Asyl für uns ebenfalls eine große Bedeutung hat. Aus der Kinder- und Jugendperspektive betrifft dies vorrangig den Umgang mit Familien mit Kindern sowie mit unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen. Hier setzt sich die BJV auch stark für eine Verbesserung der Rahmenbedingungen und für die Einhaltung von diesbezüglichen Verträgen ein. Schutzbedürftige Menschen müssen nach bestem Wissen und Gewissen betreut und unterstützt werden, dies gilt in besonderem Maße für Kinder und Jugendliche. (Bundesjugendvertretung)


Österreich ist „Spenden-Weltmeister“, aber Verantwortung lässt sich nicht abschieben. Wenn unsere FreundInnen, Familienmitglieder, nahen Bekannten abgeschoben werden, ist es zu spät, um aufzuwachen. Behandeln wir sie nicht als Feinde, sondern als Menschen. Denn Österreich muss die Menschenrechte wieder achten. (Eva-Maria Maurer)


Als Kind war ich selbst Flüchtling und Immigrant. Ich weiß, was es heißt, der Willkür von Behörden, dem Wirrwarr von Bestimmungen oder dem Ermessen von Beamten ausgeliefert zu sein. Wer auf der Flucht ist, tut dies nicht aus freiem Entschluss, und eine Emigration ist keine touristische Vergnügungsreise. Als Flüchtling in ein fremdes Land zu kommen, bedeutet für die Betroffenen in erster Linie Angst, Stress – eine existenzielle Ausnahmesituation. Als Flüchtling ist man noch dünnhäutiger, angreifbarer, verletzbarer als Menschen es normalerweise sind. Ein Leben in Würde sollte für alle eine Selbstverständlichkeit sein. Für Flüchtlinge ist es eine Grundvoraussetzung dafür, um sich ihren Traumata zu stellen, um mit ihnen leben zu können, um überhaupt weiterleben zu können. (Vladimir Vertlib)


Selbstverständlich unterstütze ich den EUROPEAN UMBRELLA MARCH, weil es wohl das Mindeste ist, was der „reiche“ Teil der Welt der „armen“ Welt schuldet - schließlich ist die westliche Welt an vielen Ursachen für Flucht von Menschen verantwortlich. (Doris Englisch-Stölner)


Ich unterstütze den EUROPEAN UMBRELLA MARCH am 20. Juni für internationalen Flüchtlingsschutz und das Recht auf ein Leben in Würde, weil wir hilfesuchende Menschen nicht abweisen dürfen. Es ist schrecklich zu erfahren, dass EU-geförderte Agenturen wie Frontex aber natürlich auch staatliche Organisationen jeden Tag einen regelrechten Kampf gegen Flüchtlinge führen, und ihnen keine faire Möglichkeit zur Aufnahme in den EU-Raum zu bieten. Ich möchte, dass unsere Kinder in einem Gefühl einer solidarischen Gesellschaft aufwachsen. Menschenrechte dürfen nicht mit Füßen getreten werden. Die EU und Österreich muss ihren Verpflichtungen uneingeschränkt nachkommen. (Philipp Leeb)


Es war, ist und wird der Umbrella Tag wahrscheinlich noch einige Jahre ein wichtiges Zeichen sein, das wir setzen müssen, um aufzuzeigen: Es gibt Viele, die mit der Art und Weise wie Flüchtlinge in Österreich aufgenommen werden und wie mit ihnen verfahren wird, unzufrieden sind und dafür eintreten, dass endlich humane, wertschätzende Aufnahme-Verfahren stattfinden, psychologische Betreuung eine den Menschenrechten entsprechende Selbstverständlichkeit ist und der Zugang zum Arbeitsmarkt möglich. Außerdem sollten Unterkünfte für Flüchtlinge und AsylwerberInnen zur Verfügung stehen, in denen sich Jede und Jeder in Österreich vorstellen kann zu wohnen. Da gibt es doch entsprechende Verträge mit entsprechenden Verbindlichkeiten, Vereinbarungen zum Schutz der Flüchtlinge - die alle europäischen Staaten unterzeichnet haben – wurde kein Termin für die Umsetzung vereinbart? (Vera Albert)


Ich unterstütze sehr gerne wieder den Aufruf mit meinem Namen. Warum? Weil ich es wichtig finde, alle Menschen menschlich zu behandeln, unter Wahrung ihrer Würde. Weil ich mir oft gar nicht mehr vorstellen mag, unter welchen Bedingungen Menschen in manchen Teilen dieser Welt leben müssen – und nicht verstehen kann, dass wir trotzdem unsere Grenzen dicht machen und all jene, die es bis hierher geschafft haben dann unter Generalverdacht stellen und wenn möglich abschieben. Weil ich mich hilflos fühle gegenüber einem solchen System, aber es für wichtig halte, dass Zeichen gesetzt werden. DANKE dass ihr das organisiert und mir zumindest die Möglichkeit der symbolischen Politik einräumt. (Brigitte Ratzer)


Ich unterstütze auch dieses Jahr namentlich den European Umbrella March, da mir der menschenwürdige Schutz von Flüchtlingen ein besonderes Anliegen ist. Ich beschäftige mich mittlerweile seit Jahrzehnten mit Migration und Flucht – persönlich und wissenschaftlich - und arbeite auch mit Menschen, die aus verschiedenen Regionen dieser Welt oft unter schwierigen Bedingungen nach Österreich gekommen sind und Furchtbares erlitten haben, in meiner psychotherapeutischen Praxis. Die Idee, Drachen steigen zu lassen, wie es Jugendliche in Afghanistan gerne tun, finde ich berührend und besonders schön.(Ruth Kronsteiner)


Ein Regenschirm aufspannen und ein Zeichen setzen für Solidarität und Unterstützung. Jeder von uns kann zum Flüchtling werden. Jeder von uns kann auf Unterstützung und Solidarität angewiesen sein. Menschenrechte gelten für alle. (Julya Rabinowich)


Wenn es um die Rechte von Flüchtlingen geht, geht es um grundlegende Menschenrechte. Diese Rechte sollten von einem wohlhabenden Land wie Österreich schon selbstverständlich respektiert werden. Leider werden aber Flüchtlinge oft zum Spielball der Politik. Es erscheint mir gerade in der momentanen Situation besonders wichtig, dieses wichtige Thema nicht ruhen zu lassen, sondern die Aufmerksamkeit und das mediale Interesse, die durch die Refugee-Bewegung ausgelöst wurden, aufrechtzuerhalten. Aus diesem Grund gilt meine vollste Unterstützung dem diesjährigen European Umbrella March. (Josef Pöcksteiner)


Da ich seit Jahren mit Flüchtlingen aus vielen Ländern der Welt arbeite, Menschen auf dem schwierigen Weg, sich in Österreich ein neues Leben aufzubauen, begleite und unterstütze, ist es mir ein persönliches Anliegen, die verantwortlichen PolitikerInnen immer wieder an ihre moralische Pflicht zu erinnern, Menschen auf der Flucht  ein Leben in Würde und Wertschätzung durch die Mehrheitsbevölkerung zu ermöglichen, das heißt die notwendigen gesetzlichen sowie sozialen Rahmenbedingungen für ein solchen Leben zu schaffen.(Martina Lebbihiat-Müller)


Ich finde den umbrella march ein sehr gutes, positives zeichen, um sich für flüchtlinge einzusetzen. Ich bewundere den mut, die ausdauer vieler flüchtlinge. und wünsche mir sehr eine andere politik, die sozialer ist und gerechter. (Zita Logar)


„Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren“ steht in der Menschenrechtserklärung von 1948. Dass dies in Österreich 2013 noch immer keine Geltung hat, ist erschütternd und es kommt schlimmer, da die Mauern um die EU immer höher gezogen werden und sich Österreich in präventivem Gehorsam nach außen hin zusehends abschottet. Gegen Menschen, die Hilfe und Schutz bei uns suchen, von denen die wenigsten freiwillig bei uns anklopfen, aber die meisten der Republik etwas geben wollen für diesen Schutz. Das „offizielle Österreich“ verwehrt ihn in viel zu vielen Fällen. Wir müssen zeigen, dass wir mit dieser Politik nicht einverstanden sind! (Clara Luzia)


Jeder Mensch, auch Flüchtlinge, die in unserem Land jahrelang als AsylwerberInnen ihr Dasein fristen müssen, haben das Recht auf Würde und Anerkennung ihrer Menschenrechte! Der Mensch braucht Tagesstruktur, Anerkennung und ausreichend finanzielle Mittel, um an unserer Gesellschaft teilhaben und seine psychische Gesundheit wahren zu können, als dies erlangt er üblicherweise durch Arbeit, welche Flüchtlingen hierzulande großteils verwehrt wird. Mangels leistbaren Deutschkursen können volljährige Flüchtlinge nur in seltensten Fällen die Sprache erlernen, wodurch sie wiederum aus unserer Gesellschaft ausgeschlossen werden.
Weiters ist es nicht einzusehen, daß die finanziellen Mittel, die für mittellose Flüchtlinge in Grundversorgung geleistet werden um ein Vielfaches geringer sind, als jene, die für mittellose ÖsterreicherInnen bzw. Gleichgestellte aufgebracht werden (dies geht von den Tagsätzen für Unterkunftgeber und somit den Betreuungsschlüssel über den Anspruch auf Wohnplatzgröße in den Einrichtungen, Angeboten und Förderungen für Tagesstrukturmaßnahmen bis zu den finanziellen Mitteln, die den Mittellosen direkt ausgezahlt werden). Mittellose Flüchtlinge müssen im gleichen Land leben wie einheimische Mittellose und letzteren gleichgestellte Personen, daher wäre es in meinen Augen nur fair, ihnen die gleichen Standards zu gewähren! Desweiteren ist die Abschottung Österreichs und Europas geschmacklos, vor allem in Anbetracht der Toten an unseren Grenzen, die beim Versuch die EU zu erreichen ihr Leben lassen mussten. (Maria Lehmden)


Vor fast einem halben Jahr fanden knapp 60 Asylwerber Schutz in der Wiener Votivkirche. Lautstark forderten sie Verbesserungen im österreichischen Fremden- und Asylrecht . Erstmals in der Geschichte der Zweiten Republik sind es die Flüchtlinge selbst, die für ihre Menschenrechte und mehr Menschlichkeit eintreten; die nicht hinnehmen wollen, dass ihnen etwa der Zugang zum Arbeitsmarkt verwehrt bleibt. Die Caritas stand diesen Menschen von Anfang an unterstützend zur Seite - so wie sie auch tausenden anderen Flüchtlingen in ganz Österreich zur Seite steht, die abseits des medialen Scheinwerferlichts auf eine Verbesserung ihrer Lebenssituation hoffen. Die Situation in der Votivkirche und später im Servitenkloster war und ist oft herausfordernd und wir wurden nicht selten für unsere Haltung kritisiert. Doch im Zentrum unserer Arbeit steht der Mensch und die Überzeugung, dass alle Menschen unabhängig von Religionszugehörigkeit oder Herkunft einen menschenwürdigen Umgang verdienen. (Michael Landau)


Gerade heuer, in einer Zeit, wo Millionen auf der Flucht sind, ist der European Umbrella March besonders wichtig und daher auch unterstützenswert. Wo man/frau hinschaut, gibt es humanitäre Katastrophen - und es ist nicht verständlich, warum so reiche Länder wie etwa Schweden, Dänemark, Schweiz oder Österreich nicht mehr Flüchtlinge aufnehmen wollen (können). Vergessen scheinen die Zeiten, wo viele EuropäerInnen auf der Flucht waren und viele Menschen geholfen haben, trotz widriger Umstände. Die allgemeine Enthistorisierung wirkt sich in diesem Zusammenhang besonders gefährlich aus! Niemand flüchtet freiwillig; viele sind traumatisiert und haben alles verloren. Daher muss wieder mehr Solidarität gelebt werden! (Ruth Wodak)


Ich spanne als Zeichen der Solidarität mit Menschen auf der Flucht einen Schirm auf, weil Flüchtlingsrechte Menschenrechte sind. Menschen, die flüchten müssen, sind Angst, Hunger und Bedrohungen ausgesetzt. Auf ihrer Flucht müssen sie ihre Heimat, Familien und Freunde verlassen. Uns solidarisch zu zeigen mit diesen Menschen, die in Österreich eine neue Heimat finden, ist eine humanitäre Verpflichtung. Die Volkshilfe setzt sich für eine Verbessserung der Situation von AsylwerberInnen ein, wir fordern eine Arbeitsmarktzugang, Zugang zu Aus- und Weiterbildung und menschenwürdige Bedingungen in der Grundversorgung. (Erich Fenninger)


Auch der Verein menschen.leben spannt den Schirm auf und unterstützt den Aufruf zum European Umbrella March am 20. Juni in allen Bundesländern in denen der Verein aktiv ist und wo auch Veranstaltungen stattfinden: Wien, NÖ, Salzburg, Tirol, Vorarlberg (Verein menschen.leben)






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DOKUMENTATION


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Hier eine Auswahl von Bildern:


Marlene Streeruwitz - Rede beim European Umbrella March
Marlene Streeruwitz (Foto © Martin Juen)


European Umbrella March Demo
European Umbrella March Demo (Foto © Martin Juen)


 European Umbrella March Bühne
European Umbrella March, Bühne (Foto © Martin Juen)


Ernst Löschner, European Umbrella March
Ernst Löschner (Foto © Herbert Langthaler)


European Umbrella March, Heldenplatz
European Umbrella March, Heldenplatz (Foto © Martin Juen)

Hier noch viele weitere Eindrücke vom EUM in Wien


European Umbrella March Bregenz
European Umbrella March Bregenz


European Umbrella March Innsbruck
European Umbrella March Innsbruck


European Umbrella March Wörgl
European Umbrella March Wörgl


European Umbrella March Wörgl
European Umbrella March Wörgl


European Umbrella March Villach
European Umbrella March Villach


European Umbrella March Villach
European Umbrella March Villach


European Umbrella March Salzburg
European Umbrella March Salzburg


European Umbrella March Salzburg
European Umbrella March Salzburg


European Umbrella March Salzburg
European Umbrella March Salzburg


European Umbrella March Linz
European Umbrella March Linz


European Umbrella March Linz
European Umbrella March Linz


European Umbrella March Linz
European Umbrella March Linz, MEP Josef Weidenholzer


European Umbrella March Linz
European Umbrella March Linz


European Umbrella March Pölten
European Umbrella March St. Pölten (Foto © Sylvia Pesler-Schmölz)
 

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